Zerbröselt

Attentat auf den König der Welt

Gebretzelt

Wenn Amerika hustet, zittert die Welt und ruft "Gesundheit!". Aber als bekannt wurde, dass Präsident George Bush jr. wegen einer verschluckten Bretzel husten musste und darauf kurzzeitig in Ohnmacht fiel, war die Welt vor allem geschockt. Der sofort herbeigerufene Leibarzt stellte eine "vasovagale Ohnmacht" fest, eine Diagnose, die man dem Präsidenten erst vorenthielt, um mit diesem unanständig klingenden Fremdwort nicht einen erneuten Kollaps zu provozieren.
Natürlich befürchteten offizielle Stellen sofort einen neuen feigen Anschlag durch Bin Ladens Schergen: Talibankämpfer, die sich mit Bretzelhandbüchern versorgt und in Bäckereien Schnellkurse in Salzgebäckherstellung belegt haben. Jedoch: Können Terroristen einen amerikanischen Präsidenten durch einen ausgelegten Köder so einfach erledigen wie einen Karpfen? Ist ein Karpfen nicht zu intelligent, um...? Egal! Wir wissen es nicht. CIA und FBI sowieso nicht.
Damit neue antiamerikanische Tendenzen gar nicht erst aufkommen können, haben sich die meisten Nationen wiederum solidarisch auf die Seite Amerikas geschlagen. Vor einer Zürcher McDonalds-Filiale und zwischen zwei Big Macs singt John Brack die amerikanische Nationalhymne im Viertelstundentakt, und die Interessengemeinschaft der Schweizer Bäcker, Swiss Back, organisiert am kommenden Samstag eine Schweigeminute und verkauft ab nächster Woche ein Caramel-Bushé, dessen Erlös den Verschluckten dieser Welt zukommen soll.
Selbst wenn manche darüber etwas enttäuscht sein mögen, dass der mächtigste Mann der Welt am Sonntagnachmittag auch bloss allein auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzt und Trockengebäck schluckt, muss der Vorgang genau untersucht werden. Es scheint, dass Bush selber zum Globalisierungsopfer geworden ist, denn offenbar war er nicht über das Gefahrenpotential von deutschstämmigen Backwaren orientiert. Deutschland tut deshalb gut daran, sofort Genesungswünsche nach Washington zu schicken, will es nicht in die Liste der Schurkenstaaten aufgenommen werden. Die sicherheitssensible amerikanische Öffentlichkeit fragt sich, ob dieser Präsident überhaupt unbeaufsichtigt gelassen werden darf und in welcher Herzklinik zu diesem Zeitpunkt sein Amtsvormund Dick Cheney war. Um überzogene Schadenersatzforderungen abzuwenden, werden in den USA sofort neue Aufschriften an Bretzelpackungen angebracht: Caution! No Life Guard on Duty! Oder: Die Einnahme dieses Lebensmittels kann Ihre Weltherrschaft gefährden.
Wie erwähnt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, ob es sich um eine afghanische Bretzel gehandelt hat, die aus Rache für den US-Peanutbutter aus einem Flugzeug über dem Weissen Haus abgeworfen worden war. Auch ein Familiendrama (Ehefrau Laura hat im Nebenzimmer angeblich kein Husten gehört...) liegt im Bereich des Möglichen, oder der amerikanische Präsident ist mit dem Alltag ähnlich überfordert wie ein Schweizer Millionenräuber. Wie auch immer, für viele bleibt George W. Bush weiterhin ein grosser Präsident und Führer der westlichen Welt. Für andere ist er nach wie vor ein Bretzelibueb.



14.01.2002 / Washington
US-Präsident George W. Bush hat am Sonntag in seiner Wohnung im Weissen Haus in Washington kurz das Bewusstsein verloren. Er stürzte (nach Auskunft seines Arztes und seines Vaters) von einem Sofa, von dem aus er ein Football-Spiel im Fernsehen verfolgt habe.
Bush rutschte den Angaben zufolge während seiner Bewusstlosigkeit vom Sofa und prallte mit dem Kopf auf dem Boden auf. Dabei habe er sich eine Schürfwunde am linken Kiefer und einen kleinen Riss an der Unterlippe zugezogen, sagte sein Leibarzt Richard Tubb.
Richard Tubb sagte weiter: Bush habe sich bereits in den vergangenen Tagen darüber beklagt, dass er sich nicht ganz fit fühle. Anscheinend habe diese Tatsache und die Tatsache, dass er vor der Fernsehübertragung eine Bretzel ungeklärter Herkunft gegessen habe, zu der Ohnmacht geführt. Sie, die Ohnmacht, habe jedenfalls nur wenige Sekunden gedauert. Ob es nach dem Sturz vom Sofa zu einer zweiten Ohnmacht kam, steht noch nicht fest.
Ungeklärt ist auch die Herkunft der Bretzel. Laura Bush glaubt, dass ihr Mann die Bretzel vor dem Haus bei einem Straßenverkäufer gekauft hat. Sie selber habe ihm noch nie eine Bretzel gebacken, am Sonntag schon gar nicht, weil sie gar nicht zuhause war, sondern ihre Töchter in Texas zu einem Seminar begleitet hat, was von anonymousalcoholics.com bestätigt wird.
Erste medizinische Test nach dem Football-Spiel haben jedenfalls noch keine Auffälligkeiten an Bushs Gesundheitszustand ergeben. Ein Sprecher der Demokraten erinnerte aber daran, dass Bush schon Ende September einmal in Ohnmacht gefallen ist, nachdem er vor seinem Flug nach China mit dem Hinterkopf an die obere Türkante seines Flugzeugs geprallt ist.
Wie das Football-Spiel ausgegangen ist, ist noch Gegenstand von Untersuchungen.




Beide Artikel erschienen in einer Zeitung deren Namen ich leider vergessen habe. Sorry!

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